Kurz­vi­deosVon proble­ma­ti­schen Witzen, Karne­vals­kos­tü­men und Fashion-Trends

Warum sind rassis­ti­sche Witze ein No-Go? Welche Karne­vals­kos­tüme sollte man lieber nicht tragen? Und warum gilt „arm ausse­hen“ als Fashion-Trend? Die Creator*innen Rafid Kabir und Rosa Jelli­nek beant­wor­ten diese Fragen in drei kurzen und infor­ma­ti­ven Videos.

Comedy und Rassis­mus – ist das noch witzig?

Hier klicken, um den Inhalt von TikTok anzu­zei­gen.
Erfahre mehr in der Daten­schutz­er­klä­rung von TikTok.

Der Crea­tor Rafid Kabir hinter­fragt in seinem TikTok-Video rassis­ti­sche Witze, die Komiker*innen auf Kosten von diskri­mi­nier­ten Grup­pen machen und zeigt, dass auch eine kriti­sche Ausein­an­der­set­zung mit eige­nen Comedy-Auftrit­ten möglich ist.

War doch nur ein Witz! Oder nicht?

„War doch nur ein Witz, sei doch nicht so empfind­lich!“ „Man darf ja gar nichts mehr sagen!” Solche Reak­tio­nen bekommst du viel­leicht, wenn du einen Witz als rassis­tisch kriti­sierst.

Dabei ist es über­haupt nicht witzig, wenn sich Komiker*innen Applaus auf Kosten von diskri­mi­nier­ten Grup­pen abho­len. Wenn ein „Witz” ein Vorur­teil nicht aufbricht, sondern verstärkt, trägt er zur Norma­li­sie­rung von rassis­ti­schen Stereo­ty­pen bei. Dabei kann Comedy doch viel mehr als die Abwer­tung von Grup­pen „ande­rer”, um die „eigene” Gruppe aufzu­wer­ten.

Über den Crea­tor

© Georg Lukas

Rafid Kabir ist Crea­tor auf TikTok (@ruffydk). Als Akti­vist für „Fridays for Future“ setzt er sich für Umwelt­fra­gen ein und nutzt seine Platt­form, um unter jungen TikTok-User*innen ein Bewusst­sein für den Klima­wan­del zu schaf­fen. Zusätz­lich zu seinem Umwelt-Akti­vis­mus teilt er regel­mä­ßig seine Ansich­ten und Stand­punkte zu wich­ti­gen poli­ti­schen Ereig­nis­sen und Themen wie Anti­se­mi­tis­mus und Rassis­mus. Für Rafid stellt die Platt­form TikTok dabei eine wich­tige Möglich­keit dar, junge Menschen zu errei­chen und ihnen bei der Meinungs- und Weiter­bil­dung zu helfen.

 @ruffydk
@ruffydk


Kultu­relle Aneig­nung und rassis­ti­sche Kostüme – auf welche Verklei­dun­gen du beim Karne­val verzich­ten soll­test und warum

Hier klicken, um den Inhalt von TikTok anzu­zei­gen.
Erfahre mehr in der Daten­schutz­er­klä­rung von TikTok.

Crea­tor Rafid Kabir spricht im Video über Kostüme, die rassis­ti­sche und anti­se­mi­ti­sche Stereo­type repro­du­zie­ren oder als „kultu­relle Aneig­nung“ gelten. Er erklärt, was mit diesem Begriff gemeint ist und worauf du bei der Kostüm­wahl zukünf­tig achten soll­test.

Als was soll ich mich verklei­den?

Kurz vor dem Karne­val stellt sich immer wieder die glei­che Frage: Wie verkleide ich mich? Manche Kostüme sind lustig, andere ein krea­ti­ves Feuer­werk – es gibt jedoch auch solche, die heut­zu­tage hoch­pro­ble­ma­tisch sind und um die man unbe­dingt einen großen Bogen machen sollte. Aber welche sind das?

Welche Kostüme sind proble­ma­tisch?

Verklei­dun­gen, auf die du verzich­ten soll­test, sind zum Beispiel solche, die rassis­ti­sche Stereo­type repro­du­zie­ren oder bei denen man von kultu­rel­ler Aneig­nung spricht.

Die Geschichte hinter rassis­ti­schen und anti­se­mi­ti­schen Kostü­men

Übri­gens: Rassis­ti­sche und anti­se­mi­ti­sche Kostüme an Karne­val haben eine lange Tradi­tion: Karne­val hat nämlich auch während des Kolo­nia­lis­mus und des Natio­nal­so­zia­lis­mus statt­ge­fun­den. 1885, kurz nach der Grün­dung der „Gesell­schaft für deut­sche Kolo­ni­sa­tion”, liefen auf dem Rosen­mon­tags­zug Menschen als „Afri­ka­ner” verklei­det mit Bast­röck­chen und Knochen in der Hand – ein verstö­ren­des „Kannibalen“-Stereotyp. Während des Natio­nal­so­zia­lis­mus wurden Karne­val­ver­eine gleich­ge­schal­tet und zeig­ten auf ihren Wagen anti­se­mi­ti­sche Darstel­lun­gen. Bis heute finden sich beim Karne­val immer wieder anti­se­mi­ti­sche Stereo­type, Puppen mit großen Nasen, Schlä­fen­lo­cken und Gold­bar­ren.


Armut als Trend?! – Klas­sis­mus und Fashion

Hier klicken, um den Inhalt von TikTok anzu­zei­gen.
Erfahre mehr in der Daten­schutz­er­klä­rung von TikTok.

Rosa Jelli­nek erklärt im Video, was Klas­sis­mus eigent­lich ist, geht seiner Verbin­dung mit der Mode-Indus­trie nach und zeigt anhand von konkre­ten Beispie­len, wie Luxus-Brands davon profi­tie­ren, „arm ausse­hend“ zu einem Fashion-State­ment zu machen.

Desi­gner-Tasche im ALDI-Tüten-Look

Eine 550 Euro teure Desi­gner-Tasche von Lars Eidin­ger im ALDI-Tüten-Look, ein dreckig ausse­hen­der Snea­ker der Luxus­marke Gucci – das sind Beispiele für Klas­sis­mus in der Fashion-Indus­trie. Luxus-Brands eignen sich häufig Ästhe­ti­ken an, die das „einfa­che Leben armer Menschen“ darstel­len sollen und verdie­nen viel Geld damit, „arm ausse­hend“ als styli­schen oder coolen Look zu verkau­fen.

Profit durch Armut

Doch Armut ist kein Trend, sondern eine Reali­tät, die für Betrof­fene mit alltäg­li­cher Diskri­mi­nie­rung durch klas­sis­ti­sche Stereo­type verbun­den ist.

Über die Crea­to­rin

© privat

Rosa Jelli­nek ist Akti­vis­tin und Content-Crea­to­rin. Sie arbei­tet in dem Projekt @oyvey_de, in dem sie über Anti­se­mi­tis­mus und Verschwö­rungs­my­then aufklärt und ist akti­ves Mitglied beim Verein Keshet Deutsch­land e.V., der die Inter­es­sen quee­rer jüdi­scher Menschen in Deutsch­land vertritt. Bis 2023 war sie außer­dem Co-Vorsit­zende des Vereins. Für Rosa ist klar: Anti­se­mi­tis­mus geht auf Platt­for­men wie TikTok alle etwas an, weil wir alle mitein­an­der soli­da­risch sein müssen. Die poli­ti­sche Bildung auf TikTok wie über @keshet.de ist so wich­tig, weil sehr schnell sehr viele Menschen erreicht werden können. Rosa möchte aktiv an der Schaf­fung einer brei­ten Akzep­tanz für queere jüdi­sche Menschen mitar­bei­ten.

@keshet.de
@keshet.de
@rose_igeaussichten

Gleich weitersagen!